Mai 2023 - Fortführung „Zeuginnen des Glaubens“
Priska – Missionarin der ersten Stunde und Botin des Glaubens
Im Jahr 49 mussten Priska und ihr Mann Aquila aus Rom fliehen, denn alle Juden und Jüdinnen, die als Getreue von Jesus Christus galten, wurden von Kaiser Claudius verfolgt und aus Rom vertrieben.
Priska und Aquila gingen nach Korinth, um in der Stadt westlich von Athen zu leben. Gemeinsam als Ehepaar übten sie das Handwerk der Zeltmacher aus. Diese schwere und harte Arbeit fand in der damaligen Gesellschaft nur sehr geringe Wertschätzung. Apostel Paulus war auch Handwerker wie Priska und ihr Mann. Vielleicht war das ein Grund, weswegen er auf seiner zweiten Missionsreise nach Korinth als Gast in ihrem Haus einkehrte. Priska und ihr Mann waren bekennende jüdische Christen vor der ersten Begegnung mit Paulus. In ihrem Haus fanden Gottesdienste statt. Priska lebte nach der Lehre von Jesus Christus und verkündete mit großer Überzeugung die Frohe Botschaft, schon bevor sie Paulus begegnete.
Priska und Aquila ließen sich von Paulus während der Zeit seines Besuchs taufen und begleiteten ihn anschließend auf seine Missionsreise nach Ephesus. (Apostelgeschichte 18,18 – 19). Priska machte ihr neues Zuhause zu einem Ort der Verkündigung für die junge christliche Gemeinde in Ephesus. Mutig unterstützte Priska Paulus, als er in Ephesus verfolgt und inhaftiert wurde. Im Jahr 54 flohen Priska und ihr Mann nach Rom, weil sie wegen ihres Glaubens verfolgt wurden und sich in Lebensgefahr befanden. Nero war inzwischen Kaiser von Rom geworden und galt zu Beginn seiner Herrschaft als tolerant gegenüber dem jungen Christentum.
In Rom machte Priska ihr Haus zu einem Ort der Begegnung, wo sich die junge christliche Gemeinde treffen konnte, um Gottesdienst zu feiern. Das Haus war ein Beginn christlicher Kirche und eine Stätte der Weitergabe der christlichen Lehre. Priska war Predigerin, Botin des Glaubens, Missionarin der ersten Stunde, die auch in schwierigen Lebenslagen unerschütterlich nach der christlichen Botschaft lebte und handelte. Paulus bezeichnete Priska als seine sehr wichtige Mitarbeiterin. Er ließ ihr hohe Wertschätzung und große Dankbarkeit zuteilwerden.
Im Römerbrief 16,3 nennt Paulus Priska, die Ehrwürdige vor ihrem Mann:
„Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus“.
In einigen Bibelforschungen wird Priska als Autorin des neutestamentlichen Hebräerbriefs gesehen. Es wäre das einzige Werk in der Bibel, das von einer Frau verfasst worden wäre.
Bestätigt ist: Priska war eine beherzte Frau, die begeistert von Jesus berichtete und auf diese Weise Menschen in ihrem Umfeld den christlichen Glauben nahe brachte.
Ihre Begeisterung für die Frohe Botschaft lebt und wirkt bis in unsere Zeit.
Folgen wir ihr!
Quellen
- http://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/53900/
- Christoph Gregor Müllen, “Priska”, Bibellexikon, https://www.bibelwissenschaft.de/fileadmin/buh_bibelmodul/media/wibi/pdf/Priska__2018-09-20_06_20.pdf
- Catholic Encyclopedia