Station 04

Zeit für Gott

Ich erkenne ein Viereck über mir und sehe ein Dreieck.
Das Rechteck hat vier Seiten und vier Ecken. In der Zahlensymbolik steht die Zahl 4 für das Irdische:
4 Himmels- und Windrichtungen,
4 Jahreszeiten,
4 Welt- Elemente.
Die Zahl 3 steht für das Ganze, das Umfassende; ist die Zahl der Heiligkeit und Vollkommenheit. Göttliche Dreiheiten gibt es in vielen Kulturen und Religionen.
In Ägypten: Osiris- Isis- Horus;
im Hinduismus: Brahma- Vischnu- Shiva
im Christentum: Gott Vater- Sohn- Heiliger Geist
Aus der Enge meines irdischen Alltags richtet sich mein Blick nach oben. Durch das Dreieck schaue ich bewusst ins Licht, in die Weite. Ich stehe bewusst in meinem Alltag – und darf im Licht die Nähe Gottes erfahren.
… verweilen
Ich nehme mir Zeit, mich in die Mitte des Vierecks zu setzen, durch das Dreieck in den Himmel zu schauen und meine Seele in die Sonne, Gott entgegenzuhalten.
Gott,
du bist bei uns, wenn uns alles grau und trüb vorkommt.
Manchmal können wir die Dinge bei Licht betrachten,
wir sehen das,
was uns trotz allem wärmt und das Leben erhellt:
den Sonnenschein am Tag,
das freundliche Lächeln der Nachbarinnen
die aufhellende Stimmung unter FreundInnen.
Die Strahlen, die wir empfangen wollen wir weitergeben.
Amen.
Der Ort, wo „ Himmel und Erde sich berühren“, wo Gott für uns erfahrbar und erlebbar wird, ist nicht unerreichbar „am Ende der Welt“, sondern an dem Platz, an den Gott uns gestellt hat.
Gott ist da, wo ich stehe, wo ich lebe, wo ich bin.
… zum Weitergehen
Rabbi Menachem fragte einmal einige gelehrte Männer,
die bei ihm zu Gast waren:
„Wo wohnt Gott?“
Da lachten sie ihn aus: „Wie redest Du?
Die Welt ist doch voll von Gottes Herrlichkeit.“
Er aber beantwortete die eigene Frage:
„Gott wohnt, wo man ihn einlässt.“
(Chassidische Geschichte)